Interfab Snowbusiness vertreibt neues Produkt – 1. Kindersicherungssystem Magnestick in Westendorf

Die BB Westendorf erhielten am 23.12.2010 von der Tiroler Landesregierung testweise für eine Saison die Bewilligung zum Betrieb der ersten Sesselbahn Österreichs mit Magnestick. Der Name steht für ein französisches Kindersicherungssystem auf der Basis von Permanentmagneten auf Sessel und Westen. Abgewickelt wurde das Projekt von der Interfab Snowbusiness Gmbh, welche den Vertrieb für Österreich übernommen hat. Die ersten Erfahrungen sind äußerst positiv. Die Interfab Snowbusiness Gmbh gilt als Spezialist für den Vertrieb französischer Produkte, daher fügt sich auch das Kindersicherungssystem Magnestick optimal in das Programm.

Österreich-Premiere von Magnestick: Beim 4er Sessellift Schneebergbahn der BB Westendorf verfügt jeder Sessel über 2 Sitzlehnen, die mit einem dreifach Permanentmagneten ausgerüstet sind. Fotos: BB Westendorf

Bei der ausgerüsteten Bahn handelt es sich um den fixgeklemmten 4er Sessellift Schneebergbahn der Bergbahnen Westendorf. Diese im Ortsbereich gelegene Bahn wird hauptsächlich als Beförderungsmittel von Anfängern, Kleinkindern und Skischülern genutzt und verfügt bereits über verriegelte Schließbügel  ist also prädestiniert für einen Österreich-Test mit dem neuen Kindersicherungssystem. Die Aufgabe von Magnestick ist es dabei, einen zusätzlichen Sicherungseffekt speziell für die Kleinsten bis 1,25 m Größe, die auch noch unter einem geschlossenen Schließbügel durchrutschen könnten, zu erzielen: Zu diesem Zweck sind pro Sessel zwei Sitzlehnen mit einem dreifachen Permanentmagneten bestückt. Zusätzlich werden die Kinder mit dünnen Westen ausgerüstet, die ebenfalls mit einem Magneten bestückt und zusätzlich als zertifizierter Rückenprotektor ausgeführt sind. Somit ist ein weiteres Sicherheitselement vorhanden, welches das bereits bestehende ergänzt.Mit Magneten bestückte WestenBeim Besteigen des Sessels erfolgt automatisch der Kontakt der Magnete und die Kinder werden über die Weste am Sessel festgehalten. Beim Ausstieg werden die Permanentmagneten über eine in der Sesselführung montierte Stromabnahme deaktiviert, wodurch sich die magnetische Verbindung löst. Die Einrichtung wurde sehr schnell und sehr positiv von den Kindern aufgenommen, berichtet Westendorf Geschäftsführer Hansjörg Kogler. Er hat das System bei allen Wetterbedingungen getestet und sowohl die Bergbahn als auch die Skischulen sind überaus zufrieden.Für den Betrieb in diesem Winter werden die Westen von den beiden Skischulen in Westendorf an ihre kleinen Gäste kostenlos verteilt und von den Bergbahnen obendrein an jene Familien, welche Saison-Skipässe für ihre Kinder erworben haben. Die Westen können natürlich auch käuflich erworben bzw. vom Skiverleih gemietet werden. Hansjörg Kogler hat das System erstmals in Frankreich gesehen und es hat ihm von Anfang an gut gefallen.

Die Kinder erhalten dünne, ebenfalls mit einem Magneten bestückte Westen. Beim Hinsetzen auf einen Sessel erfolgt automatisch ein Kontakt, der das Festhalten bewirkt.

Beförderungsrichtlinien ändernDas Marktpotenzial betreffend kann Interfab-Geschäftsführer Roderich Urschler noch keine seriösen Prognosen machen, räumt jedoch ein: Theoretisch ist es sehr groß, können doch alle bestehenden Bahnen damit ausgerüstet werden, ohne Komforteinbußen der Herstellersysteme mit deren sicher auch sehr hohem Sicherheitsniveau zu haben. Allerdings müssen die Beförderungsrichtlinien bei Verwendung von Magnestick überall geändert werden. Entwickelt wurde Magnestick übrigens von der Betreibergesellschaft von Courchevel, der S3V, und vertrieben von einer Tochtergesellschaft. Bislang gibt es etwa 15 ausgerüstete Bahnen in Frankreich und Andorra, seit heuer auch in der Schweiz, Österreich und den USA.Die MM-Redaktion könnte sich rein theoretisch vorstellen, dass künftig  bei adaptierten Beförderungsrichtlinien und einer Dauergenehmigung  pro Erwachsenem 3 Kinder unter 1,25 m statt wie bislang 2 Kinder befördert werden dürfen: 2 außen auf den Magnetpositionen, ein weiteres Kind in der Mitte neben dem Skilehrer oder einem anderen (einverstandenen) Erwachsenen. Im Februar findet von Seiten der Landesregierung u.a. diesbezüglich ein Gespräch über den Verlauf der Testsaison statt. mak

STEURER SYSTEMS präsentiert neue Vorzeige-Projekte: Richtungsweisende Skidepots in Schladming und Leogang

STEURER SYSTEMS aus Altach  Marktführer für innovative Skischranklösungen  realisierte 2010 europaweit wiederum zahlreiche Skidepot-Projekte. Zwei besonders Erwähnenswerte im Alpenraum wollen wir unseren Lesern vorstellen: die richtungsweisende Skidepot-Lösung für den Planet Planai, das neue multifunktionale Talstationszentrum der Planai-Hochwurzenbahnen in Schladming (Berichtet in MM8/10) und das Skidepot für Sport Mitterer in Leogang bei der Asitzbahn, welches gemeinsam mit MONTANA-Österreich umgesetzt wurde.

Das neue Skidepot der Planai-Hochwurzenbahnen in Schladming bietet 1230 Stellplätze für die Skiausrüstung made by STEURER SYSTEMS. Fotos: Steurer Systems/lanxx.at

Der seit seiner Eröffnung am 26. 11. 2010 allseits bewunderte und viel beschriebene Planet Planai gilt als neues Wahrzeichen von Schladming, respektive der Alpinen Ski WM 2013. Beim heurigen Nachtslalom am 25. Jänner bestand das architektonisch einzigartige Bauwerk seine erste große Herausforderung bravourös.

Teilweise sind die Skischränke mit Fotofolie aufgeputzt.

Komfort-Aspekt steht im VordergrundDie gesamte Nutzfläche des Planet Planai beträgt 6500 m2, wobei 520 m2 auf das neue, zukunftsweisende Premium-Skidepot von STEURER SYSTEMS entfallen. Vertriebs- und Marketingleiter Helmut Domenig sagt dazu: Der Tourismus-Trend geht ganz klar zu Skidepotlösungen mit Skischränken: jeder Depotkunde hat seinen eigenen Schrank, Verwechslungen und Diebstahl der Skiausrüstung ist nahezu ausgeschlossen. Mit dem einzigartigen eco-dry System von STEURER SYSTEMS genießt der Skigast trockene und vor allem vorgewärmte Skischuhe. Der Komfort-Aspekt für die Skidepot-Gäste steht im Vordergrund: erstmals wurde bei diesem Projekt bereits in der Gesamtplanung ein separater Familien- sowie ein 2-Personenbereich berücksichtigt. Insgesamt stehen 1230 Stellplätze für die Skiausrüstung, verteilt auf knapp 200 Stück Familienskischränke (bis zu 5 Personen) sowie auf knapp 250 Stück 2er Skischränke (für 2 Personen) den Skigästen für ihre Ausrüstung zur Verfügung. Ski, Skischuhe und Stöcke finden in den Skischränken ausreichend Platz, auch Skihelme können bei Bedarf bequem verstaut werden.

Blick auf einen der 200 kundenspezifischen Familienschränke mit Helmablagen. Der Familienbereich wurde separiert und großzügig dimensioniert.

Außergewöhnliches Farb- und LichtkonzeptAbgerundet wird der gesamte Skidepotbereich durch ein ausgewogenes Farb- sowie ein einzigartiges Lichtkonzept. Energiesparende LED-Hinweisschilder erleichtern dem Skigast die Orientierung im Depot. Die Beleuchtung in Form des Planai-Logos auf den Skischranktüren setzt weitere Design-Akzente.Mit diesem Premium-Komfort Skidepot der Extraklasse setzten STEURER SYSTEMS und die Planai-Hochwurzen-Bahnen Schladming neue Maßstäbe im Skidepotbereich und bestätigten wiederum ihre führende Position in diesem Segment.STEURER SYSTEMS hat uns ein innovatives und trotzdem erprobtes Konzept, welches unsere Visionen und Ziele für den Planet Planai umsetzt, geboten. Der Firma STEURER SYSTEMS und der Planai-Hochwurzen-GmbH eilt eine langjährige und gute Zusammenarbeit voraus und wir freuen uns darauf, unseren Gästen nunmehr ein Skidepot der neuen Generation anbieten zu können, äußert ein zufriedener Mag. Ernst Trummer, Geschäftsführer der Planai-Hochwurzen-Bahnen GmbH.

Farb- und Lichtkonzept beim Planai-Skidepot sind außergewöhnlich. Die Tür-Logos sind z.B. mit LED-Licht beleuchtet.

Skidepot Sport Mitterer/LeogangDie Skidepotlösung für das Sportfachgeschäft Sport Mitterer in Leogang ist ein Gemeinschaftsprojekt mit MONTANA Österreich. Der Shop liegt direkt bei der Asitzbahn und verfügt nun über 516 Skistellplätze bzw. 258 Skischränke, alle vom Typ S2 für zwei Personen mit jeweils speziellen Helm- und Kleidungshaken. Davon abgesehen weist dieses Skidepot einige weitere Besonderheiten auf: auch hier wurde das Lichtkonzept mit den energiesparenden LED-Hinweisschilder umgesetzt, einen weiteren Design-Aspekt setzt das Kundenlogo in den Türen sowie die kundenspezifischen Sitzbänke. Ein weiteres Highlight ist die kundenspezifische Depot-Zutrittslösung mit der Skikarte. Die Realisierung erfolgte im Dezember 2010 und ist ein Beispiel für eine gelungene Umsetzung individueller Ansprüche bzw. des Kundenstils.

Sport Mitterer in Leogang orderte 258 maßgeschneiderte Skischränke mit Gantner Online-Schließmechanismus. An der Decke sind zur Orientierung beleuchtete LED-Schilder angebracht. Foto: Montana/Sillaber

Online-Schließsystem von Gantner ElectronicIn punkto Schließsystem haben sich beide Kunden für ein modernes Online-Schließsystem via Skikarte entschieden. Hier bewährt sich die langjährige Zusammenarbeit zwischen STEURER SYSTEMS und GANTNER Electronic aus Schruns. Jeder Schrank ist bei diesem Online-System mit einem eigenen Leser ausgestattet und lässt sich berührungslos mittels Skikarte öffnen und schließen. Eine Staubildung in der Rush Hour ist ausgeschlossen und erhöht somit die Convenience für den Kunden maßgeblich. makInfos: STEURER SYSTEMSSteurer GmbHStaudenstraße 34, A-6844 AltachTel +43 5576 76 363Fax: + 43 5576 76 363 0office@steurer.infowww.steurer.info

Gastro-Erfolgskonzept neu inszeniert – Die Tiroler Essklasse in der Skilounge Serfaus

Die bekannte und vielfach prämierte Skilounge Serfaus läutete vor ein paar Jahren den Trend zu innovativen und neuartigen Gastrokonzepten in Verbindung mit dem Skisport ein. Mit der con.os tourismus.consulting gmbh wurde nun die nächste Stufe erklommen. Unter dem Motto Tiroler Essklasse werden Tiroler Gerichte von Stefan Marquard neu inszeniert.

Statt Hummer aus Kanada und Tauben aus Bresse besinnt sich die Skilounge Serfaus hauptsächlich wieder auf Produkte regionaler Anbieter. Foto: Seilbahn Komperdell GmbH.

Dem gastronomischen Erfolgskonzept der Ski Lounge Serfaus haben sich zwischenzeitlich viele Skigebiete angeschlossen. Getreu ihrerTaktik immer einen Schritt voraus begannen die Verantwortlichen der Skilounge Serfaus daher das Konzept gemeinsam mit con.os Experten weiter zu entwickeln. DasErgebnis ist erneut ein innovativer Weg  eine Fusion von Tiroler Regionalität mit neuartigen und mutigen Aufbereitungen, inszeniert und gestaltet vom Jungen Wilden Stefan Marquard. Die Schaffung positiver Marketingeffekte ist dabei zentral.

Stefan Marquard, Mitbegründer der Jungen Wilden der deutschen Kochszene, passt perfekt zum neuen Konzept der Skilounge Serfaus. Foto: Bernhard Kühmstedt

Tiroler Küche neu inszeniertStefan Marquard passt als Mitbegründer der Jungen Wilden der deutschen Kochszene perfekt zum neuen Casual Konzept. Ganz nach dem Motto alles anders als alle anderen steht Marquard für eine kreative und unkonventionelle Art des Kochens, verrät Projektleiter Peter Grander BA von der con.os tourismus.consulting gmbh. Das Team der Ski Lounge Serfaus entwickelte gemeinsam mit dem Starkoch neue Gerichte, die ganz auf Regionalität und Leichtigkeit setzen. Grander: Statt Hummer aus Kanada und Tauben aus Bresse besinnen wir uns hauptsächlich wieder auf Produkte unserer regionalen Anbieter. Der Gast will wissen, was ihm serviert wird und vor allem, woher es kommt.Beispielsweise gibt es Gerichte wie:. knackige Bergkäse-Lasagne mit edler Schoko-Cilli Vinaigrette,. geräucherte Bachforelle im Latexmantel mit Roter Beete und Rossminzsauerrahm,. knuspriger Alm-Butterlachs mit Schweine-Popcorn auf Rahmwirsing. Serfauser Bergbauern-Joghurt mit Tiroler Edel(e)schokolade und altem Rum.

Die Skilounge Serfaus auf 1900 m mitten im Skigebiet Komperdell ist alpenweit einzigartig. Im Bild der Wintergarten mit Pistenblick. Foto: Seilbahn Komperdell GmbH.

Salat am Tisch shakenDas Service am Gast soll durch einfache Mittel forciert werden, so servieren wir die Salate nicht auf Tellern, sondern shaken sie am Tisch mit dem gewünschten Dressing und Toppings vor dem Gast, daraus entsteht z.B. der Pflücksalatcocktail, so Grander weiter. Aufgrund des neuen Nichtrauchergesetzes können auch keine Zusatzerlöse aus Rauchwaren mehr erzielt werden, anstatt Zigarren zum Wein werden jetzt edle Schokolade oder essklassige Bissen zu ausgesuchten Tropfen angeboten. Auch der Auftritt der Ski Lounge Serfaus präsentiert sich neu: Gemütlichkeit, besonderer Charme sowie ein perfektes Konzept beginnend beim Design über das Service bis zu authentischer Tiroler Küche mit Pfiff.

Jörg Wilke, GF Ettelsberg-Seilbahn GmbH & Co. KG: Zentrale Herausforderung ist die ganzheitliche Weiterentwicklung!

Das Willinger Skigebiet liegt zwischen 560 und 830 m ü. NN. Wie man aus diesen Vorgaben ein stimmiges Angebot sowohl im Sommer als auch im Winter entwickelt, zeigt die Ettelsberg-Seilbahn GmbH & Co.KG. Ihr Geschäftsführer Jörg Wilke stellt das Unternehmen im Gespräch mit dem MOUNTAIN MANAGER vor.

Jörg Wilke, GF Ettelsberg-Seilbahn GmbH & Co. KG.

MM-Frage: Wie lange gibt es das Skigebiet am Ettelsberg?Jörg Wilke: Der erste Lift in Willingen wurde 1952 in Betrieb genommen. Nach dem Bau weiterer Schlepplifte ging 1971 die DSB Ettelsberg in Betrieb. Heute besteht das Skigebiet Willingen aus einer 8er-Kabinenbahn, sieben Schleppliften und vier Ski- und Rodelförderbändern. Hinzu kommen nochmals vier Kleinförderbänder in den Kinderländern.Die jüngere Geschichte des Skigebietes:2007: Die Seilbahngesellschaft ersetzt DSB Ettelsberg durch eine 8er-Kabinenbahn (Kosten: 6,5 Mio. Euro). Parallel wurde im Skigebiet eine Beschneiungsanlage für alle Hauptabfahrten (7 km Piste) errichtet. Das Beschneiungsprojekt wurde mit seinem Gesamtvolumen von 11 Mio. Euro hälftig von den Liftbetreibern und von der Gemeinde/Kreis/Land finanziert.Folgeinvestitionen 2008-2010: Kleinlifte wurden durch lange Förderbänder ersetzt. Die vier Kinderländer wurden mit Kleinförderbändern bestückt. Es entstanden zwei neue Skiverleihe, diverse Gastronomiebetriebe an der Piste wurden grundlegend erneuert und erweitert. Zudem wurden 5 km Skipiste und zwei Rodelpisten für den Flutlichtbetrieb beleuchtet.MM-Frage: Seit wann sind Sie Geschäftsführer der Bergbahnen, was hat Sie zu dieser Tätigkeit gebracht?Wilke: Ich wurde im Mai 2000 zum Geschäftsführer der Ettelsberg-Seilbahn bestellt. Vorher habe ich in verschiedenen Positionen im Bereich Logistik und Vertrieb eines namhaften Batterieherstellers gearbeitet. Nach dem Abschluss eines berufsbegleitenden Studiums zum Betriebswirt stieß ich eher zufällig auf die seinerzeit vakante Stelle des Geschäftsführers bei der damaligen Sesselbahn-Gesellschaft. Man kann mich daher als einen klassischen Quereinsteiger bezeichnen.

Übersicht Skigebiet Ettelsberg. Fotos: Ettelsberg-Seilbahn GmbH & Co.KG

MM-Frage: Worin sehen Sie die wichtigsten Aspekte Ihrer Aufgabe?Wilke: Das direkte Umfeld unseres Unternehmens werden wir nach den großen Investitionsmaßnahmen der jüngeren Vergangenheit weiter sinnvoll ergänzen. Hier werden wir die gesammelten Erkenntnisse der ersten Jahre einfließen lassen, um unseren Gästen ein möglichst rundes Gesamtprodukt ,Ettelsberg anbieten zu können. Bei allen Baumaßnahmen haben wir großen Wert auf die Barrierefreiheit gelegt. Gerade im Segment der älteren, gehbehinderten, oder einfach nur ängstlichen (potentiellen Fahr-)Gäste sehen wir für die frequenzschwächeren Zeiten im Sommer noch ein deutliches Wachstumspotential.Neben den sicher wichtigen Maßnahmen im eigenen Betrieb ist es zudem unerlässlich und notwendig, mit allen örtlichen und regionalen Leistungsträgern in engen Netzwerken produktiv zusammenzuarbeiten, um übergeordnete Ziele aller erreichen zu können. Als einzelner Betrieb können wir nur in einem intakten Umfeld wirklich erfolgreich sein.MM-Frage: Ist die Ettelsberg-Seilbahn GmbH & Co. KG Mitglied in einem Verbund oder einer Angebotsgruppe?Wilke: Die Ettelsberg-Seilbahn ist Teil des Skigebiets Willingen. Dieser Zusammenschluss der fünf örtlichen Liftbetreiber ist als eines von sechsGebieten im Ticketverbund der Wintersport-Arena-Sauerland, dem größten deutschen Wintersportgebiet nördlich der Alpen, eingebunden. Überregionalen Verbünden sind wir derzeit nicht angeschlossen.

Auch nachts kommen die Gäste zum Ski fahren.

MM-Frage: Wie sieht Ihr aktuelles Winterangebot aus?Wilke: Wir bieten unseren Gästen heute ein Skigebiet mit 16 Pistenkilometern, die sich über zwei Skiberge zwischen 560 und 830 m ü. M. erstrecken. Erschlossen werden diese durch 16 Aufstiegshilfen vom Kleinförderband bis zur Kabinenbahn.Zudem ist die Bergstation der Kabinenbahn idealer Ausgangsort für Spaziergänger und Langläufer. Willingen unterhält ein Netz von rund 90 km Loipen und 30 km präparierten Wanderwegen.MM-Frage: Was ist neu für 2010/11 bzw. ist für die nächsten Saisonen Neues geplant?Wilke: Die Optimierung unserer Beschneiungsanlage steht sicher ganz oben auf der Liste. Da in unseren Breiten relativ kurze Kälteperioden für die Beschneiung zur Verfügung stehen, ist und bleibt die Effektivität das Gebot der Stunde.Fixe Projekte zur nächsten Saison sind zum einen die Beleuchtung von weiteren 1,5 km Skipisten für den Flutlichtbetrieb. Hier bemühen wir uns der stetig wachsenden Nachfrage in diesem Bereich gerecht zu werden. Zum anderen steht als zentrale Aufgabe die Optimierung unseres Verkehrskonzeptes sowie unserer Parkraumgestaltung und -bewirtschaftung im Skigebiet auf dem Programm. Nach den Investitionen in den Lift- und Pistenbereich besteht hier noch dringender Nachholbedarf.

Der Hochheideturm bietet eine 42 m hohe Kletterwand.

MM-Frage: Woher kommen Ihre Gäste im Winter und im Sommer, gibt es Unterschiede?Wilke: Beim Übernachtungsgast sind unsere Haupteinzugsgebiete die Ballungszentren an Rhein und Ruhr. Dazu stellen die Niederländer ganzjährig etwa 20% unserer Gäste. Im Winter gibt es aber auch Tage, an denen es eher gefühlte 95% sind. Das Sauerland wird zwar scherzhaft aber nicht umsonst ,holländische Alpen genannt. Es ist einfach die erste bergige Region jenseits der Niederlande. Willingen verfügt über knapp 10000 Gästebetten und zählt jährlich rund 400000 Ankünfte bei 1,2 Mio. Übernachtungen.Unser zweites starkes Standbein ist traditionell der Tagestourismus. In unserem Tageseinzugsbereich von 2 Autostunden leben 19 Mio. Menschen. Das ist fast jeder vierte Deutsche. Auch hier dominieren Sommer wie Winter die Gäste von Rhein und Ruhr sowie der umliegenden Region. Zudem sind die Niederlande gerade einmal 2,5 h mit dem Auto entfernt. Die holländischen Gäste sind glücklicherweise sehr mobil und kommen gerade zum Skilaufen auch für nur einen Tag ins Sauerland.MM-Frage: Wie sehen Sie die Position des Skigebiets Willingen im Vergleich mit den großen Destinationen z.B. in den Alpen?Wilke: Die Gemeinde Willingen ist im Gegensatz zu den klassischen alpinen Urlaubsorten der typische Ort für den 3. oder 4.-(Kurz-)Urlaub. Das spiegelt sich auch in der durchschnittlichen Übernachtungsdauer von 2,98 Übernachtungen/Gast im Ort wider.Die Sauerländer Skigebiete sind der vielleicht wichtigste Skikindergarten für sämtliche alpinen Destinationen nahe der deutschen Ballungszentren. Bei uns haben sehr viele spätere Wintersportler ihren ersten Kontakt mit dem Schnee und seinen vielfältigen Möglichkeiten darin. Daher sehen wir uns als Vorstufe zum klassischen Skiurlaub in den Alpen bzw. als sinnvolle Ergänzung für den spontanen Skiausflug zwischendurch.Das größte Manko einer Mittelgebirgsregion, die fehlende Höhe, kompensieren wir durch die Nähe zu unseren Gästen, die diesen räumlichen Vorteil durchaus zu schätzen wissen. Kurz: Wir sind auf Grund dieser Nähe für viele die Berge für Zwischendurch. (Anekdote, welche die Unterschiede gut erklärt: Anlässlich der Deutschen Seilbahntagung 2008 in Willingen schlug mir ein Kollege aus der Zugspitzregion folgenden scherzhaften Handel vor: ,Du bekommst von mir einen 2000er und wir dafür Dortmund)MM-Frage: Wie wichtig sind für Ihre Destination Non-Skiing-Angebote im Winter?Wilke: Für den Übernachtungsgast gehören neben dem Skifahren natürlich auch sämtliche Annehmlichkeiten einer guten Hotellerie und Gastronomie zu einem gelungenen Urlaub. Diese bieten die Betriebe vor Ort in hervorragender Art und Weise.Willingen lebt als 4-Saison-Standort ganzjährig von seiner Vielfalt und ist hier daher traditionell gut ausgestattet. Gerade im Winter kommen uns Liftbetreibern sicher die vielen ganzjährigen Freizeitmöglichkeiten des Ortes zu Gute, wenn das Wetter mal nicht so mitspielt. Neben der ausgeprägten Hotellerie und Gastronomie sind hierfür beispielhaft das Lagunen-Erlebnisbad, Eislauf-, Kletter- und Karthalle, Mühlenkopfschanze, Besucherbrauerei, -bergwerk, Glasmanufaktur, pfiffige Museen wie das ,Curioseum oder das ,Milchmuhseum zu nennen.MM-Frage: Welche Bedeutung haben die Bergbahnen für die Region?Wilke: Auf Grund der vielfältigen Angebote vor Ort ist die Abhängigkeit der Region sicher nicht so hoch wie in manchem Alpental. Natürlich ist die Bedeutung der Seilbahn/Lifte durch die Etablierung der Beschneiungsanlage 2007 enorm gestiegen. Der Winter ist seither wieder eine vollwertige und vor allen Dingen planbare Saison für alle touristischen Leistungsträger in Willingen geworden.Unsere Sesselbahn selbst war 1971 die erste ganzjährige Freizeitattraktion für den noch in seinen Kinderschuhen steckenden Tourismusort. Durch stetige Verbesserungen am eigenen Angebot und Schaffung von neuen Attraktionen wie dem Hochheideturm 2002 (höchster Aussichtspunkt in Nordwest-Deutschland) war die Gesellschaft immer ein Vorreiter und Zugpferd im örtlichen Tourismus. Heute sind Kabinenseilbahn und Hochheideturm zentrale Bausteine in der Willinger Freizeitwelt. Der Bahn kommt als solche sicher noch eine besondere Bedeutung zu, da sie in der weiteren Region in ihrer Art bislang einzigartig ist und daher auch für das ganze Gebiet einen markanten USP darstellt.

Die Alphornmesse ist ein Besuchermagnet.

MM-Frage: Wie sieht Ihr Angebot im Sommer aus, welche Bedeutung hat der Sommer?Wilke: Ziele auf dem Ettelsberg sind die einzigartige Hochheidelandschaft mit einem vielfältigen Wandergebiet, der Hochheideturm, Kyrillpfad, Ettelsbergsee, uvm. Zudem sind Ziele wie die Weltcupschanze, der Wildpark etc. ab der Bergstation gut zu erreichen. Biker finden hier den Start der Freeride- und Weltcup-Downhillstrecke, Gleitschirmpiloten ihren Startplatz und Freeclimber am Hochheideturm eine 42 m hohe Kletterwand.Nicht zu vergessen natürlich unsere urige Berghütte, die unter dem Namen ihres Betreibers (Siggi´s Hütte) in den letzten 33 Jahren einen wahren Kultstatus erreicht hat und entsprechend gut frequentiert wird.Unsere Seilbahn fährt ca. 330 Tage/Jahr. Davon können wir an ca. 80 bis 100 Tagen Wintersport anbieten. Die Fußgänger und Biker machen über das Geschäftsjahr gesehen einen Anteil von rund 50% an den Umsätzen aus und sind dem entsprechend enorm wichtig.MM-Frage: Sind Sie mit Ihrer Positionierung im Sommer zufrieden  sind Neuerungen/Änderungen geplant?Wilke: Wir sehen unser Unternehmen mit seinen Angeboten für unsere breit gefächerten Gästeschichten derzeit solide aufgestellt. Neben punktuellen Ergänzungen und Verbesserungen stehen derzeit keine konkreten Projekte im Sommer an.MM-Frage: Welche Rolle spielen bei Ihnen Veranstaltungen im Sommer/im Winter?Wilke: Veranstaltungen und Events bereichern natürlich auch das Jahresprogramm unserer Seilbahn. Neben unserem Aushängeschild, der Alphornmesse, die jährlich über 5000 Besucher und über 200 Musiker auf den Ettelsberg lockt, führen wir noch einige kleinere Events selbst durch. Wichtig sind für uns aber sicher die beiden internationalen Veranstaltungen des Jahres:. Wir haben im Sommer mit dem BIKE-Festival eines der größten MTB-Events Europas auf unserem Gelände zu Gast. Diese Veranstaltung platziert unsere Bahn überregional optimal im Bereich unserer wachsenden Kundschaft im MTB-Sektor.. Im Winter ist seit vielen Jahren das Weltcup-Skispringen ein wichtiger Werbeträger, der den Ruf unseres Ortes als bedeutender Wintersportstandort deutlich unterstreicht.MM-Frage: Welches kulinarische Angebot haben Sie für Ihre Gäste?Wilke: In unserer Ettelsberghütte geht es kulinarisch deftig und kräftig zu. In der neuen Seilbar neben der Talstation bieten wir eine vielseitige Speisekarte für jeden Geschmack. Als besonderes Highlight bieten wir zudem für Gruppen bzw. an fixen Terminen für Jedermann ein aufwändiges 5-Gänge-Menü in den Kabinen der Seilbahn an.MM-Frage: Worin sehen Sie die größten Herausforderungen der nächsten Jahre?Wilke: Da mit den Investitionen der vergangenen Jahre auch die Ansprüche der Gäste deutlich gestiegen sind, ist die ganzheitliche Weiterentwicklung, Ergänzung und stetige Verbesserung der bestehenden Freizeit-Infrastruktur Sommer wie Winter die zentrale Herausforderung.

Ausgabe 1/2011

Editorial
Inhalt
MM MAGAZIN
WINTERSPORT
• Meinung: Erwin Werdenigg, Ski edelwiser: Zeitgeist verlangt
• neue Qualitäten im Wintersport
• Interski-Kongress 2011
• Langlaufen ist ein Wintersport mit Zukunft
• Chancen für den heimischen Wintersport
• Neue Sunkid Förderband-Überdachungen
• Mehr Sicherheit durch Slow Slopes
• Mit Rope Runner sicher erfolgreich
• BOBOs Kinder-Club
SKISERVICE & RENT
• Neue Referenzen bei Montana
• Steurer Systems: Skidepots in Schladming und Leogang
• Wintersteiger: Neue Easystore Shop-Möbel
ARCHITEKTUR & GASTRONOMIE
• Talstation Schmittenhöhebahn
• Die Tiroler Essklasse in der Skilounge Serfaus
NEUE BAHNEN
• Beeindruckende Investitionen im Glemmtal
• Leitner: Edelstein unter den Bahnen in Bramberg
• Doppelmayr: Funifor für Bezau
• Leitner: Hightech über den Dächern von New York
• Erschließung des Preuneggtales perfekt
• Standseilbahn Raschötz ersetzt Einersessel
• Aus der Schweiz für die Welt
MARKETING & MANAGEMENT

• 77. MM-Interview: Jörg Wilke, GF Ettelsberg Seilbahn
• GmbH & Co.KG, Willingen (D)
• Vorbericht TourismusForum Alpenregionen
• Die Zukunft der Skidestinationen
• Wie Murmli und Bär das Skifahren lehren
• Vorschau Prowinter 2011
• Snowtour in Südtirol
TECHNIK & WIRTSCHAFT
BESCHNEIUNG
• Jährlich 2 Mio. m3 SUFAG-Schnee auf der Reiteralm
• Volles TechnoAlpin-Programm für die Tauplitz
• Alpine Engineering aus Tirol bei der Ski WM 2011
• Ingenieurbüro AEP – Gesamtplanungen aus einer Hand
BELEUCHTUNG
• GIFAS ELECTRIC auch mit LED-Leuchten erfolgreich
SICHERHEIT
• 10erUmfrage: Bergekostenversicherung im Ticket integrieren?
• SKUS: Erfolge bei der Unfallverhütung
• 1. Kindersicherungssystem Magnestick
• SLF feiert 75 Jahre Jubiläum
ÜBERSCHNEEFAHRZEUGE
• PowerGIS Fachexkursion
• Prinoth: Mit Sherpa auf Nummer sicher
• Kitzbühel testet PistenBully 600 TwinPower

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Über MOUNTAINMANAGER

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