Große Bedeutung für die Zukunft des Winter-Tourismus: „Wintersportwochen bringen die Gäste von morgen“ – Lehrer sollen künftig „Kompetenz im Schnee“ vermitteln.

Der Tourismus setzt neue Initiativen für die zuletzt leicht rückläufige Zahl der Schulskikurse. „Wenn es jedes Jahr zwei, drei Prozent weniger Kurse gibt, dann kann ich mir den Tag ausrechnen, wann wir hier Probleme bekommen. Wir wollen daher die Diskussion wieder in Schwung bringen und neue Ideen einbringen“, erklärte der Obmann der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der WKÖ, Hans Schenner, bei einem Kamingespräch zum Thema „Entwicklung der Schulskikurse und ihre Bedeutung für den Wintertourismus in Österreich“. Mit Schenner und Geschäftsführer Rainer Ribing diskutierten Mag. Johannes Bauer (Unterrichtsministerium) und Mag. Christian Abenthung (Tiroler Skilehrerverband).Wie Schenner sagte, komme es jetzt darauf an, die Kooperation aller in diesem Bereich tätigen Personen und Institutionen, wie beispielsweise den Skilehrerverbänden, zu verbessern. Die Ideen sollen in einer Arbeitsgruppe gebündelt werden.Die Zahl der Schüler, die an Wintersportwochen teilnehmen, sei „keineswegs im freien Fall“, beruhigte Bauer. Zuletzt waren 150.000 Jugendliche auf Wintersportwochen, gegenüber rund 200.000 noch vor einigen Jahren. Rund 100.000 Schüler nehmen an Sportwochen und anderen Schulveranstaltungen im Sommer teil. „Die Rückgänge bei den Schulskikursen entsprechen in etwa den Rückgängen in der Gesamtschülerzahl. Allerdings wäre es wichtig, jetzt neue Inputs und Impulse zu liefern“, meinte Bauer, „denn wir wissen: die Schüler von heute sind die Gäste von morgen“.Dass Schikurse gefragt sind, zeigen die Erfahrungen der Schischulen. „Die Zahl der Kinderschikurse steigt kontinuierlich an. Wir unterrichten rund 750.000 Kinder pro Jahr“, berichtete Abenthung. Eine Million Nächtigungen, das sind rund zwei Prozent aller Nächtigungen im Winter, können direkt auf  Skischulkurse zurückgeführt  werden. Um den Bereich aufzuwerten, sei nach Meinung Abenthungs bei einer „polysportiven Ausbildung der Lehrer“ anzusetzen. Statt Skilehrer seien „Schneesportlehrer“ gefragt, die den Kindern alle aktuellen Trendportarten vermitteln können. Die Nachfrage nach Schneesportlehrern nehme rapid zu, der Bedarf könne nicht mehr gedeckt werden. Ein Vorschlag zielt auch darauf ab, die Schneesport-Ausbildung der Lehrer für die Schilehrerausbildung anzurechnen.Derzeit gibt es in Österreich 15.000 Schneesportlehrer, davon 17 Prozent Diplom-Skilehrer. Die Zahl der Skischulgäste pro Jahr liegt bei rund 1,5 Millionen Personen, davon mehr als die Hälfte Kinder.Skischulkurse haben, so waren sich alle Referenten einig, eine enorme Bedeutung für den österreichischen Wintersport. Sie machen Freude und Lust auf Skifahren und Snowboarding.  Darauf spezialisierte Urlaubsdestinationen können damit sehr gute Ergebnisse erzielen. Von der Tourismusbranche wünscht sich Abenthung künftig ein verstärktes Marketing für Schischulkurse und eine verstärkte Zusammenarbeit mit den Schulen. Keine „Einzelaktionen“ von Hotels oder Destinationen, sondern die Schaffung zentraler Stellen als Ansprechpartner für Schulen und Lehrer. Die Tourismusbranche selbst sollte schließlich verstärkt „Gesamtpakete“ (Hotel, Liftpass, Skiverleih und ev. Skischule) schnüren.