Sölden goes SNOWsat: Pistenpräparierung und mehr…

Die Flotte ist schon PistenBully pur. Nun werden die 25 Fahrzeuge zudem komplett mit SNOWsat ausgestattet, um den hohen Ansprüchen und vielfältigen Aufgaben, vor denen ein solch großes Skigebiet ständig steht, gerecht zu werden.

PistenBully spielen in Sölden schon lange eine wichtige Rolle.

Oberstes Ziel: Kosteneffizienz bei bester PistenqualitätVorrangiges Ziel ist – wie überall, aber gerade bei solch einem großen Skigebiet wie Sölden – die Steigerung der Effizienz in der Pistenpräparierung. Deshalb kommt auf 23 Fahrzeuge die „Vollausstattung“ mit dem Flotten- und Pistenmanagementsystem. So können die Verantwortlichen verschiedenste Informationen abrufen und weiteren Analyseprozessen unterziehen. Daraus ergeben sich mannigfaltige Effekte: Optimierte Arbeitsabläufe und Fahrwege erhöhen beispielsweise die Effizienz und verringern gleichzeitig den Spritverbrauch. Einfach und übersichtlich werden auf einer Karte des Skigebietes Fahrzeugdaten und Schneetiefen angezeigt. Dies optimiert das Schneemanagement und reduziert auch die Kosten für technischen Schnee.Hilfreich: KostenstellenzuordnungBei 2 weiteren Fahrzeugen in Sölden wird ganz bewusst das Premium-Flottenmanagement-System, sprich ohne Schneetiefenmessung, aber mit Fahrerdisplay, eingesetzt. Sie sind speziell ausgestattet mit Personenkabine bzw. Kranaufbau und nicht in der Pistenpräparierung im Einsatz. Ihr Job sind ausschließlich Sonderaufgaben: die Belieferung der Hütten, spezielle Arbeitseinsätze, VIP-Transporte – und das alles bezogen auf verschiedene Veranstaltungen wie Weltcups, Konzerte, Events etc. Und davon gibt es in Sölden im Laufe einer Saison so einige! Mit dem Flottenmanagementsystem können sämtliche Aufgaben einfach und unbegrenzt den verschiedenen Kostenstellen zugeordnet werden.

Foto: ÖTZTAL TOURISMUS

Immer im Blick: SicherheitBeim Flottenmanagementsystem, über das nun alle Fahrzeuge verfügen, bietet der zusätzliche Touch-screen in der Kabine dem Fahrer alle Informationen auf einen Blick. Neben der Karte des Skigebietes werden auch Informationen wie Pistenränder, Ankerpunkte, Beschneiungsanlagen oder andere gefährliche Stellen (Felsen, Abhänge etc.) angezeigt. Das gibt den Fahrern Sicherheit – auch bei schlechter Sicht. Das ist, wenn zum Beispiel Daniel Craig mitfährt, umso wichtiger!Gemeinsam in die ZukunftSölden ist für PistenBully aber mehr als nur ein guter Kunde. Man kann die Beziehung durchaus als eine sehr kreative Entwicklungspartnerschaft bezeichnen. In Sölden verfügt man über sehr viel Erfahrung, aber auch ganz bestimmte Wünsche und Vorstellungen. Gemeinsam haben die Experten aus dem Skigebiet mit den Entwicklern von SNOWsat einzelne Features auf die speziellen Bedürfnisse angepasst. Und was in Sölden gut funktioniert, hilft auch dem Großteil aller anderen Skigebiete!

Igor Marzola, GF Skigebiet Piz Sella-Val Gardena: „Wir müssen darauf achten, unseren Kunden immer etwas Neues zu bieten!“

Am Piz Sella wird auch dieses Jahr wieder in die Modernisierung der Infrastruktur investiert. Igor Marzola, Vizepräsident des Verwaltungsrates der Piz Sella AG, hat dem MOUNTAIN MANAGER über seine Pläne erzählt.

Foto: dwl

MM: „Seit wann gibt es das Skigebiet Piz Sella, wie hat es sich entwickelt?“Marzola: „Das Skigebiet Piz Sella gibt es seit den 50er-Jahren. Zuerst war da nur ein Einzelsessellift. Das Angebot ist gut angenommen worden, der Skihang hat in den folgenden Jahren immer mehr Gäste angezogen. Das Skigebiet hat sich dann langsam weiterentwickelt, sodass 1963 eine weitere Seilbahn gebaut wurde. 1970 wurde dann in Gröden die Alpine Skiweltmeisterschaft ausgetragen, und das war der Startschuss für den folgenden raschen Ausbau des Skigebietes.“MM: „Welche Rolle spielt die Comici-Hütte?“Marzola: „Für unser Skigebiet spielt die Comici-Hütte auf 2.154 m Seehöhe natürlich eine wichtige Rolle. Eröffnet wurde der Hüttenbetrieb 1955 von meinem Vater. Zum Wintersport gehört es einfach dazu, einzukehren und gut zu essen. Viele Gäste planen ihre Runden heute auch so, dass sie zu Mittag bei uns hier sein können. Die Comici-Hütte ist bekannt für ihren Wein und den guten Fisch aus der eigenen Fischzucht. Das ist ein auffälliger Kontrast zum übrigen Angebot, und das zieht Gäste an.“

Die Comici Hütte einst…

MM: „War es für Sie immer klar, im Bergbahnbereich arbeiten zu wollen?Marzola: „Es war eigentlich klar, dass ich hier arbeiten werde. Man wächst mit dem Betrieb auf und ist von Anfang an dabei, das hat mir immer gefallen. Deshalb habe ich nach der Matura auch gleich hier zu arbeiten begonnen.“MM: „Was ist Ihnen in Ihrer Funktion/Arbeit wichtig?Marzola: „Es ist wichtig, dass die Arbeit Spaß macht. Man muss einfach mit Leidenschaft dabei sein. Natürlich braucht es auch Mitarbeiter, auf die man sich verlassen kann. Gerade im Winter muss man Vollgas geben und das klappt nur, wenn man Freude hat an dem, was man tut. Dann schaut man auch nicht auf die Zeit, die man dafür einsetzt.“

… und jetzt.

MM: „Wie viele Mitarbeiter beschäftigen Sie im Winter/im Sommer?“Marzola: „Im Winter sind alle Lifte in Betrieb, da haben wir zwischen 40 und 45 Mitarbeiter. Die gleiche Anzahl an Mitarbeitern haben wir dann insgesamt auch bei den Hütten bzw. den 2 Restaurants und unserem Hotel. Im Sommer haben wir nur einen Lift geöffnet, da beschäftigen wir dann natürlich weniger Leute. Im Sommer kommen wir so auf 15 Mitarbeiter.“MM: „Wie sieht das Angebot im Skigebiet Piz Sella im Winter aus, welche Besonderheiten gibt es?“Marzola: „Im Winter ist das ganze Angebot aufs Skifahren ausgerichtet. Das möchten wir unseren Gästen mit den Liften, den bestens präparierten Pisten und gemütlichen Hütten zum Erlebnis machen. Das Besondere an unserem Angebot ist sicher, dass es bei uns viele einfache und breite Pisten für Familien und Anfänger gibt. Dazu haben wir einen Snow- und Funpark, der direkt am Fuß des Langkofels, also direkt an der Sellaronda, liegt.“MM: „Welche Bedeutung haben die Weltcup-Rennen für Ihr Skigebiet, wie wichtig sind Events generell?“Marzola: „Wir haben das Glück, dass das Weltcuprennen in Gröden immer zum Beginn der Saison stattfindet, und das ist immer um den 20. Dezember herum. Hier ist das Interesse vieler Fernsehstationen auf uns gerichtet, es gibt viele Bilder und viele Zuseher. Das ist für uns natürlich sehr gut, weil die Medien eine Menge an Informationen transportieren. Man weiß dann, dass man hier als Skigast willkommen ist.Events sind bei uns aber generell wichtig, weil sie uns helfen, unsere Botschaften zu transportieren und weil sie natürlich Aufmerksamkeit erregen. Sie sind damit ein wichtiger Teil unserer Marketingstrategie.“

Für die Wintersaison 2015/16 wurde eine moderne 6er-Sesselbahn errichtet.

„Es ist wichtig, dass die Arbeit Spaß macht!“MM: „Welche Gäste sprechen Sie an, aus welchen Regionen kommen die Gäste?“Marzola: „Gröden ist ein großes Gebiet, das eigentlich alle Anforderungen abdeckt. So spricht die Sellaronda etwa sportliche Gäste an. Unsere Gäste am Piz Sella sind 90 % Touristen und 10 % Einheimische. Unter den Touristen sind viele Familien und Kinder und auch die sportlichen Skifahrer. Auch junge sportliche Freaks sind hier zahlreich vertreten. Wenn man sich das Einzugsgebiet ansieht, kommen unsere Gäste zu 60 % aus Italien, 30 % aus Deutschland und 10 % aus dem Osten, also Polen, Russen etc. Der österreichische Gast ist hier nicht so zahlreich vertreten, hat eher marginale Bedeutung.“MM: „Was ist neu für die kommende Wintersaison?“Marzola: „Wir bauen gerade an einer neuen 8er-Sesselbahn. Die ‚Gran Paradiso’ am Piz Sella wird als erste 8er-Sesselbahn Italiens über eine Sitzheizung verfügen. Da die Trasse der neuen Bahn ¬etwas länger sein wird als die des Vorgängerlifts hat man ab dem heurigen Winter auch eine direkte Anbindung an die Sellaronda. Außerdem hat die neue Bahn auch optisch etwas zu bieten. Die Sitze werden eine blau-schwarze Lederpolsterung haben, die Wetterschutzhauben sind blau eingefärbt. Das wird natürlich ein besonderes Highlight im Angebot werden.“

Das Skigebiet Piz Sella bietet bestens präparierte Pisten vor einem beeindruckenden Panorama.

„Gröden ist ein großes Gebiet, das alle Anforderungen abdeckt!“MM: „Im Skigebiet Piz Sella arbeitet man von Beginn an mit LEITNER ¬ropeways, warum ist das so? Welche Erfahrungen verbinden?“Marzola: „Wir arbeiten seit Anfang an mit LEITNER, weil es sich um ein einheimisches Unternehmen handelt. Es ist uns wichtig, einheimische Unternehmen zu unterstützen, auch weil dort viele Freunde beschäftigt sind. Es gibt nur mehr zwei große Anbieter, bei denen die Qualität aber gleichermaßen sehr gut ist. Die Zusammenarbeit mit -LEITNER hat in all den Jahren auch wirklich gut funktioniert, wir sind sehr zufrieden.“MM: „Wie sieht das Angebot im Sommer aus?“Marzola: „Im Sommer war bisher hauptsächlich das Wandern Thema. Deshalb hatten wir auch immer nur einen Lift offen. Die neue 8er-Sesselbahn, die wir gerade bauen, wollen wir künftig auch im Sommer offen haben. Wir werden in Zukunft auch auf den neuen Trend Mountainbiking setzen und planen dazu einen Bikepark. Am Parkplatz im Tal soll die Basis angelegt werden, vom Berg führen dann die einzelnen Trails ins Tal. Wir wollen damit unseren Gästen auch im Sommer mehr bieten als bisher. Die Gäste können heute aus einem großen Angebot in den einzelnen Gebieten wählen, da darf man nicht zurückfallen.“MM: „Gibt es Unterschiede in der Gästestruktur im Sommer und im Winter?“Marzola: „Es gibt sehr wohl Unterschiede im Sommer und im Winter. Im Winter bewegen wir uns mit unserem Angebot im gehobenen Preissegment, wir ziehen damit zahlungskräftiges Publikum an. Im Sommer ist unser Angebot noch nicht im Premiumsektor angesiedelt, deshalb sind auch unsere Preise moderater. Wir sprechen also im Sommer sicher ein breiteres Gästesegment an als im Winter.“MM: „Worin sehen Sie die größten ¬Herausforderungen für die nächsten ¬Jahre?“Marzola: „Wir müssen darauf achten, unseren Kunden immer wieder etwas Neues zu bieten. Da dürfen wir in unserem Bemühen nicht nachlassen. Die Gäste sind verwöhnt und fragen auch genau nach, ob es etwas Neues gibt. Natürlich können wir nicht jedes Jahr große Summen investieren, deshalb müssen wir sehr genau überlegen, was wir anbieten und wie wir unser Angebot auch mit kleineren Schritten interessant halten. Dazu müssen wir natürlich autentisch bleiben, wir müssen im Einklang mit der Natur arbeiten und dürfen andere Ideen nicht kopieren.“dwl

    
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Ausgabe 6/2016

MM MAGAZIN
• Editorial
• Inhalt
ÖKOLOGIE
• Meinung: Dr. Robert Steiger: Klimawandel ist nicht Ende des Skisports, aber Kostentreiber
• UVP-Verfahren zu Skianlagen: Geht es schneller, schlanker und lesbarer?
• Brunni-Bahnen: Sonnenenergie und reines Quellwasser
• Sunkid Wood’n Fun: Abenteuer am Berg
URBANE SEILBAHNEN
• Future Mobility
• Doppelmayr: Stadt der Zukunft
• Leitner ropeways: Attraktion für die IGA 2017
• Leitner ropeways: Faszinierender Ausblick im Naturpark Cábarceno
TRENDS
• Mountainbiken für jedermann als Skifahren des Sommers
• Der Zirbenpark der HochzeigerBahnen in Jerzens
• Sommerattraktion Mountaincart profitiert von innovativen Transportlösungen
• Smart Solutions kreiert phantastische Lösungen
SKISERVICE & RENT
• Montana: Qualitätsvorsprung durch modernste Skiservice Werkstätten
NEUE BAHNEN
• Doppelmayr/Garaventa: Casino-Besuch mit der Seilbahn
• LEITNER ropeways/ Piz Sella AG: Top-Komfort für „Gran Paradiso“
• Doppelmayr/Garaventa: Albigna Pendelbahn im Bergell
• Steurer Seilbahn GmbH: Hochleistungsbaustelle mitten in Lech
MARKETING & MANAGEMENT
• 122. MM-Interview: Igor Marzola,Stellv. Verwaltungsrat Skigebiet Piz Sella-Val Gardena, Südtirol
• Leitner/Prinoth/Demaclenko: Eindrucksvolles Bekenntnis zum Standort Tirol
• Salzburg Seilbahntagung: Der Investitionsmotor läuft wieder auf Hochtouren
TECHNIK & WIRTSCHAFT
PISTENMANAGEMENT
• ARENA: Wir verwandeln Geodaten in wertvolle Informationen für wirksames PistenManagement
• PRINOTH/FIS: Freestyle-Elite begeistert vom NEW BISON X
• Kässbohrer: Sölden goes SNOWsat
• Kässbohrer: Kooperation mit Snow Park Technologies (SPT®)
• Ideenwettbewerb zu den Funslope Innovation Days 2017
• Bacher Harald Gmbh: Top Service ist – wenn man keinen Weg scheut!
BESCHNEIUNG
• Demaclenko: Official Supplier bei der FIS Alpine Ski WM 2017
• AEP konzipierte Speicherteich Kaisersee im Kühtai
• Klenkhart: Der Ifen wird nachhaltig aus dem Dornröschenschlaf geweckt
• TechnoAlpin modernisiert Beschneiungsanlage in Engelberg Titlis
FIRMEN NEWS
• Spatenstich und Entwicklung bei MND Austria
• 50 Jahre Frey AG

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Über MOUNTAINMANAGER

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