Für den „Swiss Mountain Award 2025“ nominiert: die Alpine Top-Kabine von Grimentz-Zinal. © Remontées Mécaniques Grimentz-Zinal SA

Verleihung des Swiss Mountain Award 2025 im Oktober

Mit dem „Swiss Mountain Award“ des Branchenverbands Seilbahnen Schweiz (SBS) werden herausragende Leistungen in der Schweizer Seilbahnbranche ausgezeichnet. Drei innovative Projekte wurden nominiert. Der Gewinner wird auf der SBS-Branchentagung am 28. Oktober 2025 in Rapperswil-Jona verkündet.

Wer den „Swiss Mountain Award 2025“ gewinnt, der in diesem Jahr zum elften Mal verliehen wird, entscheidet eine siebenköpfige Jury, die sich aus Experten aus den Bereichen Bergbahnen, Tourismus, Wirtschaft und Forschung zusammensetzt. Das Preisgeld in Höhe von 10.000 CHF (= ca. 10.803 €) wird von der Firma Sisag AG gesponsert.

Graues Logo mit weißem Hintergrund

Der „Swiss Mountain Award“ wird in diesem Jahr zum elften Mal verliehen. © Seilbahnen Schweiz

Folgende drei Projekte wurden aus den zahlreichen Bewerbungen von der Jury nominiert:

Alpine Top: die weltweit erste vollständig verglaste Seilbahnkabine

Mit der Alpine Top-Kabine setzt das Bergbahnunternehmen Remontées Mécaniques Grimentz-Zinal SA neue Maßstäbe in der Seilbahntechnik. Die vollständig verglaste Kabine mit zwei offenen Balkonen bietet den Fahrgästen eine spektakuläre Rundumsicht und sorgt für ein einzigartiges Fahrerlebnis. Die innovative Konstruktion mit einem gläsernen Boden verstärkt das Gefühl, über den Alpen zu schweben, während die seitlichen Glasbalkone ein Open-Air-Erlebnis ermöglichen. Die Jury würdigte insbesondere die Kombination aus technischer Innovation, Erlebniswert und Tourismusförderung.

Mantis Autonomy: KI-gestützte Sicherheit für Sesselbahnen

Mantis Autonomy ist das weltweit erste KI-gestützte System für den autonomen Betrieb von Sesselbahnen und wurde von Mantis Ropeway Technologies AG entwickelt. Das System verwendet Kameras und eine Software, die künstliche Intelligenz (KI) nutzt, um den Ausstiegsvorgang der Fahrgäste zu überwachen und potenzielle Gefahrensituationen zu erkennen. Dadurch kann die Bergstation ohne permanente Mitarbeiter betrieben werden. Nach fünf Jahren Entwicklung wurden im Dezember 2023 die ersten Betriebsbewilligungen erteilt, und im Winter 2024/25 wurden bereits sechs weitere Anlagen in Betrieb genommen. Die Jury lobte die wegweisende Technologie, die sowohl die Sicherheit der Fahrgäste erhöht als auch Personalressourcen optimiert. Bereits in mehreren Skigebieten erfolgreich im Einsatz, zeigt das System großes Zukunftspotenzial für die gesamte Seilbahnbranche.

Kommandoraum Seilbahn, Mitarbeiter bedient Steuerung


Ebenfalls für den „Swiss Mountain Award 2025“ nominiert: Das KI-gestützte System Mantis Autonomy für den autonomen Betrieb von Sesselbahnen, entwickelt von der Mantis Ropeway Technologies AG. © Mantis Ropeway Technologies AG

blueYAGI: Frühwarnsystem für Seilbahntechniker

Das blueYAGI-System wurde entwickelt, um die Sicherheit von Seilbahntechnikern während Wartungsarbeiten bei laufendem Betrieb an Luft- und Standseilbahnen zu erhöhen. Es bietet eine dreistufige Alarmierung mit einer Reichweite von bis zu 500 m für Luftseilbahnen und 300 m für Standseilbahnen, wobei es auch in Tunneln und bei Kurven zuverlässig funktioniert. In der Praxis erfolgt der erste Alarm bereits bei einer Distanz von 150 m, wobei die Signalfrequenz bei Annäherung auf 100 und 50 m schrittweise erhöht wird. Dieses technische Hilfsmittel ermöglicht, dass sich die Techniker auf ihre Aufgaben konzentrieren können, ohne ständig den Fahrbetrieb überwachen zu müssen. Durch die rechtzeitige Warnung vor herannahenden Fahrzeugen können gefährliche Situationen vermieden und die Arbeitssicherheit signifikant erhöht werden. Die Jury war beeindruckt von der hohen Relevanz dieses Projekts für die Sicherheit in der Seilbahnbranche sowie der präzisen technologischen Umsetzung.

Seilbahntechniker hält Frühwarnsystem im Winter in der Hand

Ein weiterer Kandidat für den diesjährigen „Swiss Mountain Award“ ist das Frühwarnsystem blueYAGI von Melya Systems GmbH, das Seilbahntechniker bei Wartungsarbeiten schützt. © Melya Systems GmbH

33 Seilbahnprofis erhielten in diesem Jahr ihr Diplom für den erfolgreichen Abschluss ihrer Ausbildung. @Seilbahnen Schweiz

33 Seilbahnprofis feiern Lehrabschluss

28 Seilbahn-Mechatroniker und fünf Seilbahner haben nun ihren erfolgreichen Lehrabschluss in der Tasche. Am Freitag, dem 27. Juni 2025, wurden ihnen auf dem Stoos (Kanton Schwyz) ihre Diplome überreicht. Dabei würdigten Nationalrat Heinz Theiler und Berno Stoffel, Direktor von Seilbahnen Schweiz, die Leistungen der jungen Berufsleute.

Vier Jahre intensive Ausbildung liegen hinter den 24 Seilbahn-Mechatronikern und vier Seilbahn-Mechatronikerinnen, die nun ihr eidgenössisches Fähigkeitszeugnis EFZ in Händen halten. Auch drei Seilbahner und zwei Seilbahnerinnen konnten ihr eidgenössisches Berufsattest EBA entgegennehmen – der Lohn für zwei Jahre praktische und theoretische Ausbildung. In Anwesenheit ihrer Familien, Vertretern der Branche und weiteren Gästen wurde den Absolventen auf dem Stoos ein würdiger Rahmen geboten. Auch Martin Langenegger, Geschäftsführer der Stoosbahnen AG, Adrian Bühlmann, Geschäftsführer der Transportunternehmen Zentralschweiz, sowie Marc Ziegler, Leiter des Ausbildungszentrums Seilbahnen Schweiz (SBS) in Meiringen, waren unter den Gratulanten.

Absolventen aus sechs Regionen

Am stärksten unter den Absolventen vertreten ist das Wallis mit zehn erfolgreichen Prüfungen, gefolgt von der Zentralschweiz (8), Bern (6), Graubünden (5), Ostschweiz (3) und Fribourg (1). 25 von ihnen besuchten das Ausbildungszentrum SBS in Meiringen, acht die französischsprachige Schule in Sion. Die besten Prüfungsnoten der EFZ-Ausbildung erzielten Silvan Odermatt (Deutsch: Note 5.4) sowie Jhonathan Clivaz und Melvyn Coutaz (Französisch: beide Note 5.3). Ebenfalls mit der Note 5.3 waren Svenja Waser und Pascale Flacher die Klassenbesten bei der deutschsprachigen Prüfung der EBA-Ausbildung. Nicolas Urweider erreichte in der französischen Klasse die Note 4.5.

Hard Skills und Soft Skills

Im Gespräch mit den Diplomierten wird klar, dass es neben den fachlichen Kenntnissen auch andere Aspekte gibt, die in diesem Beruf wichtig sind. Michelle Müller hat ihre Ausbildung bei den Bergbahnen Engelberg-Trübsee-Titlis BET AG abgeschlossen und eignete sich in den vergangenen vier Jahren auch Fähigkeiten an, welche ihr im Alltag dienen: Teamarbeit, der Umgang mit jeder Wetterlage und deswegen auch spontan und flexibel zu bleiben. „Die Lehre ist eine super Grundbildung, weil sie so breit ist. Man muss aber schon gerne in der Natur und den Bergen sein“, so Müller. Besonders geschätzt hat sie den Zusammenhalt in der Klasse im Blockunterricht in Meiringen: „Wir kamen aus unterschiedlichen Orten der Schweiz, haben uns gegenseitig unterstützt und auch besucht. Dadurch lernt man sowohl andere Seilbahnen wie auch Regionen kennen.“

Für Samuel Liard, der seine Lehrzeit als Seilbahnmechatroniker EFZ beim Centre Touristique Gruyères Moléson Vudalla SA verbrachte, war der Neubau einer Sesselbahn auf dem Moléson ein Höhepunkt – und er freut sich, dass er vorerst in seinem ehemaligen Lehrbetrieb bleiben darf. „Nach der Rekrutenschule im Januar will ich die Weiterbildung zum Seilbahnfachmann angehen.“ Einen Tipp hat er für diejenigen, die eine Lehre bei einer Seilbahn in Betracht ziehen: „Bei einer Lehre in einem großen Seilbahnunternehmen ist der Fokus auf der Mechanik größer als in einem kleineren Betrieb. Dort bist du näher an anderen Bereichen – wie dem Pisten- und Rettungsdienst – dran.“

Vielfältige Zukunftsperspektiven

Mit dem Abschluss in der Tasche stehen den jungen Seilbahnprofis mehrere Wege offen: etwa die berufsbegleitende Weiterbildung zur Seilbahnfachperson mit eidgenössischem Fachausweis. Dieser qualifiziert zur technischen Leitung eines Seilbahnbetriebs und ermöglicht die Ausbildung von Lehrlingen.

Berno Stoffel hob in seiner Ansprache die Rolle der jungen Fachkräfte für die Zukunft der Branche hervor. Angesichts von technologischem Wandel, Fachkräftemangel und Klimaanpassung brauche es motivierte Talente mit frischen Ideen und technischem Know-how. Dies alles bringen die diesjährigen Absolventen mit. Marc Ziegler, Leiter des Ausbildungszentrums SBS, unterstrich derweil die Vielseitigkeit der Seilbahnlehre: Sie erfordere technisches Verständnis, Wetterfestigkeit und Teamgeist – all das hätten die Lehrlinge während ihrer Ausbildung eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Die Türen für eine weitere Spezialisierung, etwa in der Weiterbildung zur Seilbahnfachperson, stünden ihnen offen.

Eine Erfolgsgeschichte seit 2006

Seit der Einführung der Seilbahnausbildung in der Schweiz im Jahr 2006 haben 400 Seilbahn-Mechatroniker EFZ und 69 Seilbahner EBA ihren Abschluss gemacht. Die Kombination aus betrieblicher Praxis und überbetrieblichen Kursen in Meiringen, Sion oder Bodio bereitet optimal auf eine vielseitige und verantwortungsvolle Tätigkeit bei einem Seilbahnunternehmen vor.

Die neuen Seilbahnprofis finden Sie hier:

Liste der Absolventen

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